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Besorgte alte und junge Männer machen auf Wiener Hoffnung


und das bei einem tollen kleinen Konzert beim Kulturverein Kino Ebensee.DSC 0748

Das mit der Besorgnis ist bei den beiden Janatas natürlich eher als feine Ironie gemeint.
In Wahrheit sind sie typisch wienerisch gut drauf und trotzdem klingt manches als Geraunze.
Textlich sind der „alte“ und der „junge“ der Worried men natürlich immer noch auf der Höhe.

Die Kombi aus alten, aus der Ära der 70iger und 80iger bekannten Liedern und neuen Songentwürfen aus der Feder von Sohn Sebastian kommt gut.
So lebt das Dialektlied nach wie vor. Der Einblick in die idealtypische (ost) österreichische Gefühlsausstrahlung wird ganz bewusst vorangetrieben.
Es muss eine Gefühlsebene jenseits des „geschissen – gut – drauf – seins“ geben –„ that‘ s the message“.
Die Wortkaskaden haben so nach wie vor ihre Gültigkeit.
Die Musik ist natürlich hoffnungslos antiquiert. Der Skiffleentwurf (siehe worried men skiffle group) wird in „moderne“ Musik transformiert. Punk ist dabei und auch ein bisschen Hau – Ruck- Rock.

Irgendwie kommt mir die dargebote Musik vor wie die unbewusste Vorstufe zum gegenwärtigen Hype um die Wiener Szene. Natürlich haben alle gegenwärtigen Austro – Hippster bei Leuten wie den Janatas mehr als „etwas“ abgeschaut.

Der Musikentwurf von Vater Herbert Janata lebt in der Person seines Sohnes weiter – aber gleichzeitig haben die Epigonen ihre Vorbilder abgehängt.

Die einen „ersticken“ fast im Hype (siehe Wanda oder Bilderbuch) – während die Erfinder des Ganzen sozusagen „ums Durchhalten“ sich bemühen (müssen).

So bleibt ein ambivalentes Resummee für dieses Konzert im Kino Ebensee.

Die Stimmung an diesem Abend der gemeinsamen Erinnerung war gut und gleichzeitig eher melancholisch.

Zwar jede Menge gute Laune Musik und trotzdem (vielleicht auch nur bei den Älteren!?) blieb ein Anflug von Besucher Skepsis - so nach dem Motto „wo ist die gute (alte Zeit) geblieben“? Wie heißt es doch so schön grausig: "neiche Liachter, neiche Leit, pfiat di Gott ----alte Zeit"!!

Wie war!

Und im übrigens meint der Szenebeobachter – „diese Kulturszene in meiner Gegend muss finanzielle Wertschätzung erfahren – gell Landesregierung – so ist das!"

Roland Holzwarth
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