Ein sympathischer musikalischer „Leuchtturm“ oder einfach nur „a gscheida bua“!
Voodoo Jürgens begeistert bei seinem Konzert im Kino Ebensee auf allen Linien….
obwohl er eher „Gefallen am Ungefallen“ als Grundidee seiner Musik und Performance auf seinen „Fahnen stehen hat“.
Wahrhaftig, berührend – das sind so die Attribute und Zuschreibungen für einen großen „Sympathler“ unter den zeitgenössischen österreichischen Liedermachern. Glaubwürdigkeit oder neudeutsch „credibility“ – das sehen oder besser hören auch viele beim Wiener aus Tulln durch.
Die sprachlichen Bilder, seine Ausdrucksmittel sind schon sehr originell und vergessen doch nicht die großen Vorbilder. Wieder andere hören beim Voodoo Mann die echten „Indie Hits“ und ähnliches. All diese Erwartungen, Erinnerungen, Sehnsüchte von uns allen haben bewirkt, daß dieser Mann im Moment eine derartige Popularität hat.
Mir ist aufgefallen, dass Jürgens hochbegabter „Schmähtandler“ und gleichzeitig „Dramaturg des Lebens“ in einer Person ist. Alles kommt so richtig lässig „hingeschlenzt“ daher – der mehr als „abgelatschte“ Begriff „COOL“ wäre nicht zu unzutreffend. Live gelingt es ihm, auch mit Hilfe seiner sympathischen Band, die überwiegend analog organisiert ist, das Publikum mitzunehmen.
Fast ungekünstelt und sozusagen schwerelos gelingt es ihm, die Tradition der Wiener Lieder auf „song“ Niveau zu heben. Ein deutscher Journalist hat Jürgens einmal als „King of Wienerisch“ bezeichnet – kein Thema!!
Die Rotzigkeit, die Schludrigkeit, die zu erahnende Soulfullnes oder besser gesagt Düsternis, das macht ihn so sympathisch – Widerstand ist vollkommen zwecklos. Dass da natürlich ein Konzept dahintersteckt, überhören wir alle gerne. Auch Musik- und Stimmungsrecycling will gelernt sein. Es ist ja nicht alles zu hinterfragen.
Ein „Leuchtturm der Lebensfreude“ und Orientierungshilfe in schwierigen Zeiten – jawohl so wird es sein. Kein Wunder also, dass ich bei vielen KonzertbesucherInnen das Aufflackern der Lebensfreude, des Spaßes, der Lebensfreude in den Gesichtern und vor allem den Tanzschritten ablesen kann. Ein mehr als freudiger „Haufen“ an diesem Faschings Freitag im Kino – ganz toll!!
Und schon wieder ein Erfolgserlebnis für uns und vor allem die Macher des Kulturvereins Kino Ebensee und die ganze „Szene“ im inneren Salzkammergut.
Ganz nebenbei bemerkt, erinnert mich Voodoo Jürgens als Ganzes an den im Moment mit so viel Aufmerksamkeit bedachten großen Schauspieler Georg Friedrich – zwei „Strizis“ mit gleichen Grundattitüden auf ganz unterschiedlichen künstlerischen Ebenen.
Das hat wirklich Spaß gemacht, meint
Der Szenebeobachter Roland Holzwarth
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