Die Band „Viech“ im Kino Ebensee – wahrhaft ein starkes Lebenszeichen der österreichischen Pop Musik.
Die Erde dreht sich – manchmal – um die Band Viech. Und diese Umlaufbahn wird durch die geographischen Punkte Ramsau und des US Amerikanischen Umlandes bestimmt.
Wie soll das denn geschehen? Mittels der Musik von Viech und vor allem der Person und Mastermind Paul Plut ist dieser (an sich unmögliche) Brückenschlag ganz leicht möglich.
Dieser Mann ist mit seiner wunderbaren Band der amerikanischen Musiktradition – was die musikalische Grundstruktur anbelangt – ebenso verpflichtet wie dem „charmebolzerischen“ textlichen Gehabe des Austro Pop.
Ist das eine gewagte These? - Ja!
Aber auch die anglikanischen Popingredienzien hat er intus. Und aus diesem Tripple Mix lässt er live einen äußerst charmanten, spannenden, gewinnenden und vor allem überzeugenden Cocktail entstehen.
Und wir gingen ALLE mit auf diese Reise ganz ohne „contact tracing“ oder „Beherbergungsverbote“. Bei der fein gesponnenen Instrumentalarbeit der Band keine große Sache – eine Selbstverständlichkeit.
Das Ganze ist – wie selbstverständlich – auch mitsingtauglich angelegt. Kein Wunder bei diesen überzeugenden Texten, die auf einem überzeugenden „Bett“ aus Tastenminiaturen und mitreissenden Gitarrenwelten zu liegen kommen. All das verschmilzt zu ganz großen Songs.
Solche Band braucht’s, um den ganzen Wahnsinn um uns herum vergessen zu können. Sonst bleibt an diesem Abend allerdings Nichts ungesagt, Nichts bleibt im Vergessenen!
Und der wunderbare Song „Niemand wird sich erinnern, dass wir hier waren“ ist nichts anderes als eine verspielte Annäherung an die wirklich mehr als bescheiden rüberkommende Band „Viech“!
Natürlich werde ich mich gerne und begeistert an diesen Abend erinnern – aber auch an das veranstalterische Risiko und Begeisterung der Leute vom Kulturverein Kino Ebensee.
„Die Wüste braucht kulturell getränktes Wasser“ – schreibe ich einfach mal so!
Und übrigens hat es sich diese große kleine Band mehr als redlich verdient, dass man (Ich!) sich einmal an sie erinnert – und unter anderem auch an die Songzeile „die Erde dreht sich immer nie um uns“ – in der Konzertrealität sieht meine Einschätzung ja ganz anders aus – siehe oben!
Und noch etwas: Die Songzeite „ich habe so viele Fehler gemacht“ hat mich höchstens dazu bewegt, mir nach langer Enthaltsamkeit wieder mal ein Band – T Shirt zu kaufen!
Weder diese Band noch die Veranstalter haben an diesem unvergesslichen Abend irgendeinen Fehler gemacht
meint
der Szenebeobachter Roland Holzwarth
