Konzert Kino Ebensee vom 14. Februar 2020 – 5K HD begeistern und verstören zugleich!
Starkes „Heimat“ Festival beim Kulturverein Kino Ebensee in den letzten Wochen und dazu 5 K HD „center point“ einer breit angelegten Leistungsschau des österreichischen Popmusik Standards.
Aufwendig war’s auf jeden Fall an diesem Abend. Weit mehr „Lichtspektakel“ als sonst, umfangreichstes Equipment, dazu viel Elektronik und sonstige Soundoptimierungsmaschinen.
Da muss schon was Besonderes kommen?! Und in der Tat, da tönte schon ein ausgeklügelter, innovativer Musik- und Soundentwurf aus den Boxenmembranen.
Die Wiener Band bietet Pop, Experimentelles, viel Elektro und dann noch ein klein bisschen Jazzinhalte. Und das alles im Rahmen eines einzigen Konzertes.“ High Performer“ heißt nicht ohne Grund ihr aktuelles Album – Nomen est Omen – das war eine High Music Performance!!
Ein starkes musikalisches und auch inhaltliches Statement!
Grundlage des Ganzen ist ein pulsierendes Bett von Keyboards, Bass und tollen Schlagzeug. Dazu zahlreiche Effekte und tolle Trompeten Sounds von Martin Eberle (siehe Jazz).
Und dann dieser Auftritt und diese Stimme von Mira Lu Kovacs. Weiches, melodisch orientiertes vokales Gleiten und gleich darauf wird diese feine Stimme zum fordernden und klar akzentuierten „Organ“ mit klar formulierten Inhalten.
Mira Lu wirkt einmal zerbrechlich und federleicht schwebend, deutet aber immer (auch körpersprachlich) die neue Frauenpower an. Sehr stylish, sehr urban, ganz zeitgeistig kommt das Ganze rüber (zumindest bei mir „Eingeborenen“). Gleichzeitig versprüht Kovacs irgendwie eine kleine große Sprödheit, manche würden das auch Coolness nennen.
Der Band ist so was von „state of the art“ der 2020er Jahre. Viel Elektronik, Trance und Techno Attitüde, Einbindung pop- und jazzhistorisch wichtiger und interessanter Musikfiguren (siehe 80iger Jahre Sounds von Massive Attack und Zeitgenossen).
Große Musik, musikalisch ausgewogene Arrangements und doch bleibt etwas (bei mir) zurück: Eine gewissen Verstörtheit, Unklarheiten, Sprödheit und um nicht zu sagen etwas Unnahbares in der Konzertinteraktion mit dem Publikum.
Aber vielleicht muss das genauso in den 2020er Jahren so sein,
meint
der Szenebeobachter Roland Holzwarth
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