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Keyboard „Düsenjet“ mit einem „Tastenwizard“ als phantasievollem Piloten.DSC 0780

DSC 1077Wie lange gehe ich eigentlich schon in Rockkonzerte und besonders in jene beim Kulturverein Kino Ebensee?  Die Antwort weiß ich eigentlich nicht  und sie bliebe auch mein „Alters – Geheimnis“.

Aber eines habe ich bei diesen unzähligen Teilnahmen gelernt! Schon beim Betreten der jeweiligen Location kann ich den Charakter und den ungefähren Verlauf des Konzertes erahnen.

Dazu haben sich die Fans des jeweiligen Genres  über all die Jahre (zu) sehr auf Fanartikel, Dresscodes usw. geeignet. Ebenso lässt sich mit entsprechender Routine in Folge der zu erwartende Dezibel  Pegel erahnen. Am vergangenen Freitag waren also „Ohrschoner“ angesagt – you know!

 Normalerweise geht das nach der Gleichung Lederjacke schwarz – Gitarre – laut!

Bei James Leg hat diese Gleichung nicht funktioniert. Aber „loud and heavy“ war es auch ganz ohne die berühmten 6 Saiten. Die Düsenjet ähnliche Db  Zahl holt der texanische Derwisch aus den schwarz – weißen Tasten seines aufgepeppten Fender – Rhodes – Pianos und der parallel gespielten Orgel. Aus diesen an sich „unlauten“ Instrumenten holt der Kerl  mit den fliegenden Haaren rund um einen kunstvoll verdeckten  Glatzen – Ansatz  Töne die sofort vergessen lassen, dass keine Gitarren zu hören sind.

Das Setting ist so einfach wie wirkungsvoll. Dazu setzt er sich in 1 metrigem Abstand (Face to Face sozusagen) eine junge Drummerin, Linia Ranelli, die ihm bedingungslos die Rhythmen für die „Sound – Explosion“ vorgibt. Irgendwo auf einem Plakat habe ich den Hinweis „Reverend“ gelesen. Ob Spaß oder Ernst. James Leg mit dem Reisepassnamen John Wesley Myers  weiß, wie man sich als „Hohepriester“ des Rhodes – Organ – Blues zu verhalten hat.

Die Drummerin treibt ihn kompromisslos und mit gleichbleibendem Druck auf die Felle auf seine Blues – Punk Wege, die ihn in die Finsternis der Sounds führen.

Die Gehörgänge eines „grauen P….ers“ erzittern nach Minuten, aber die Gliedmaßen und die Gefühlswelten von mir und noch mehr von den vielen jungen Besuchern öffnen sich bedingungslos den tonnenschweren Songkonstrukten.

Sei er Reverend oder nicht, als Tasten Beserker führt er uns zu einer unnachahmlichen Performance.  So wurde in 90 Minuten von diesem „Power – Duo“ die „Gläubigen“ zu wahren Tanzmonstern und erlangten auch so auf besondere Art und Weise die „Konzert – Absolution“ und das ausgerechnet  zu Beginn der „staden“ Zeit.

Bleibt nur noch die Frage, wie lange ungefähr die „cooling off“ Phase für die geplaten Ohrwascheln war. Die Erinnerungen von mir an ein Konzert voll von roher Energie und übermäßiger Druckwelle hielt in der Tat noch lange an.

Unsereiner braucht nach so „etwas“ von „schwarzer Messe“ eine gewisse Ruhezeit

meint

der Szenebeobachter Roland Holzwarth

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