Konzert Kino Ebensee mit den Nightingales am Freitag 9. November 2018
Die Nachtigallen flogen deftig und vor allem ………………Laut!!
Ich weiß jetzt gar nicht, ob Nachtigallen wirklich auch Nesterln bauen – aber sei‘s drum – die Nightingales haben mit Sicherheit Ihr Nest schon längst rund ums Kino Ebensee gebaut.
Und Nestpflege, auch wenn diese rauh akustisch erfolgt, unterliegt eigenen natürlichen Gegebenheiten – genau so vorsichtig geht man ressumierend mit Gästen wie den Nightingales um.
Wie bei Stammgästen so üblich, gibt es natürlich auch hier viele StammbesucherInnen. Und diese Fangemeinde ist über die Jahrzehnte numerisch gleich geblieben, aber nicht von der Zusammensetzung her. Das Älterwerden mischt natürlich auch die Stammbesucher auf.
Aber die Reaktionen bleiben gleich – für einige ist das die Tanzband schlechthin. Für andere verkörpern die „Gales“ über all die Jahre immer noch das Aufmüpfige des Punk Rock. Wieder andere fühlen sich durch die „aufregende“ Musik an ihr eigenes Aufbegehren erinnert.
Wozu gehöre ich eigentlich? Für mich sind die „Gales“ eine der stilbildenden Punkrock Bands mit viel Bezug zur Vergangenheit (auch meiner).
An diesem Abend waren mir ihre Stilmittel, wie nervöse Gitarren, ein rumpelndes Schlagzeug und dennoch ein Händchen für fetzigen Britpop doch etwas ermüdend. Ihre klassenkämpferische Attitüde mit viel Anbindung an die englische „working class“ war für mich in der Brexit Ära auch nicht so richtig zu greifen.
Allein Ex-VIOLET VIOLET Mitglied Fliss Kitson am Schlagzeug wusste mich mit ihrer Schlagzeug Power Abteilung zu überzeugen – sie ist nach wie vor ein „Dauerwirbelwind“ an den Fellen, keine Ahnung wo diese Frau ihre Power herbringt. Ihre Darbietung ist „drumtechnisch“ gesehen, ein einziges „Break“ Playing – einen beruhigenden Grundrythmus gibt es bei ihr einfach nicht. Schluss aus!
Die Zuhörer waren gespalten, nehme ich mal an!
Und der große John Peel hat natürlich recht: „Ihre Grandiosität wird erst in einer Zeit weit nach den Achtzigern gewürdigt werden, wenn wir mit der nötigen Distanz auf diese Zeit zurück schauen können und sich andere, weitaus bekanntere Bands, als Scharlatane herausstellen werden.“
Aber trotzdem gefallen einem die Denkmäler des Protestes nicht immer – aber eines ist sicher - die Band und wir alle werden uns bald wiedersehen! Denn was zählt, in diesen Zeiten, ist das „Vorwärts“!!!
meint der Szenebeobachter