Síehe Sendung vom 6. Juni 2016
“My first favorites” – Versuch einer ersten Halbjahresbilanz mit meiner nach wichtigen Neuerscheinungen im ersten Halbjahr 2016
Interpret: Dj. Koze – Pampa Records Album: „Pampa Records Vol. 1” Song: Roman Flügel – “9 years” - Dj Koze Remix
Interpret: Dj Koze – Pampa Miixtape Album: „Pampa Records Vol. 1” Song: Jamie XX vs. Dj. Koze – “Come we go”
Mix-Meister DJ Koze hat hier im Rahmen seines eigenen Labels, Pampa Records, eine Art von erster Label-Compilation veröffentlicht. Ich meine eine ausgzeichnete Auswahl aus dem Laben Fundus. Spitzenmäßiges Label da kann nicht wirklich etwas schief gehen.
„Jeder einzelne Song ein Star“ schreibt Koze dann auch in den Linernotes. Er konnte es sich übrigens auch nicht verkneifen, selbst ein bisschen Hand an zu legen und zumindest einen Track zu remixen. Und zwar das wunderbare „9 Years“ von Roman Flügel.
Interpret: Dino Sabatini - Album: „Omonimo – Omonimo” - Songs: “The Unexspected” – “Just when I think about You”
Allerfeinste Deep House bzw. Techno Publikation des gänzlich unbekannten Italieners – große Musik – ganu unaufdringlich und trotzdem unberechenbaren Groove – große Empfehlung vom Szenebeobachter
Das Kölner Indietronic-Duo Vimes wandelt auf den Spuren von Hot Chip, Junior Boys und Den frühen Zootwoman. Nun also das Debüt von Azhar Syed und Julian Stetter, den Wahl-Kölnern.
Gefällt mir sehr gut – tolle Instrumentierung – schöne Elektronik Sounds – gelungene Vocals
Vimes klingt nach einem Kofferwort aus Vibes und Times – und nach (international angehauchtem) Electro-Pop. Das Duo erinnert mit seiner edel-erhabenen Spielart ein wenig an den Melancholia-Sound . Erinnern mich auch irgendwie an Kanadas Junior Boys. Für mich ist es jedenfalls das nächste Kölner Electro-Pop-Projekt, das das Zeug zum Durchbruch hat!!
Beachtet bitte die Songs „Mind“ und „House Of Deer“ 2 tolle und catchy Songs auf dem Erstling. Ein deutsches Electro Project zum entdecken und zum „gschafteln“ im nächsten Fachgespräch
Moderat - Album: „III”
Was soll man dazu schreiben – alle Gazetten sind voll davon – der ganz große Hype im Moment – die Konsens Techno – Club CD des ersten Halbjahres. Große Tournee der Berliner im Moment. Die Hallen sind vermutlich mehr als voll.
Die Freunde aus dem hippen Berlin werden mehr als gefeiert. Moderat ist der famose Zusammenschluss des Berliner DJ-Duos Modeselektor mit dem Indietronic-Sänger Sascha Ring alias Apparat. Mit ihrem eingängigen Mix aus Melancholie, ruhiger Tanzmusik und Techno schaffen sie, was sonst nur EDM-Disko-Musik vollbringt: den Sprung in die nationalen und internationalen Charts.
Africaine 808 - Album: Basar
Schon wieder eine Berliner Formation – ja die Weltstadt an der Spree boomt in jeder Beziehung – aber vor allem was den musikalischen Output anbelangt. Das ist mit Sicherheit mein Dance Album des ersten Halbjahres – sehr raffiniert gemacht – großes Können an den „Knöpferln“ und im Producing im allgemeinen. Sehr abwechslungsreich – kann man/muss man als Album hören und nicht nur einen einzelnen Song. Der Gesamteindruck des Werkes zählt – für mich zumindest.
Eine Art Planetenpop ist das für mich. Man könnte auch sagen – die besten Global Beats im Moment. Nie waren african Rhythms uns nährer als bei diesem Album. Das Berliner DJ-Duo legt mit Musikern von Ebo Taylor und Mouse On Mars einen feinen Mehr-Kontinente-Mix hin.
Moodyman
Dieses Album ist in Wahrheit so etwas wie ein Mixtape – aufgelegt im Rahmen der anerkannten und hochgelobten Reihe – „Dj Kicks“ des Berliner Labes K7! Ein DJ-Kicks-Mix ist eine Sache von immenser Ultimativität. Sehr lange gibt es die Serie schon, seit 1995, und mit DJ Kozes epischem Entwurf zum 50. Jubiläum im vergangenen Jahr ist der Anspruch an die monolithische Einzigartigkeit des angeforderten Mixes noch einmal deutlich gestiegen.
Bei Moodyman, dem großen Helden und Vertreter der Detroit Techno Szene konnte man mehr als gespannt sein, was da wohl kommt. Kenny Dixon Jr. gilt seit jeher als kontrovers und umstritten, als moody eben, weil beziehungsweise obwohl er zum Beispiel keine Interviews gibt. Adjektive wie »ikonisch« oder »charismatisch« pflastern die Beipackzettel seiner Platten. Es gibt Soul, HipHop, mal mehr, mal weniger abstrakt, wie man ein gediegenes Set für Connaisseure und Cognactrinker eben so anfängt. Wow – eine Geschichtsstunde in Sachen Black Music – für mich unverzichtbar – etwas für Auskenner!
Edward Sharpe and The Magnetic Zeros - Album: „Person A”
Jawohl – werte Hörerschaft – einfach mal reinhören in die Tiefe, die Deepness dieses tollen Albums. Ein Melodiensegen ist das Ganze – sehr romantic and deep, könnte man einfach so sagen. Diese Band bzw. deren Anführer Alex Ebert – die kennt wirklich keiner. Das fast vollständig in New Orleans aufgenommene PersonA ist sein bisheriges Opus Magnum. Sehr frei, dabei aber hochkonzentriert, irgendwo zwischen Tim Buckley und Devendra Banhart, wenn der endlich mal etwas fokussierter wäre. Klasse Album ! Edward Sharpe and the Magnetic Zeros gelten als moderne Hippies und arbeiten mit Anleihen bei den Folkschreibern der 60er- und 70er-Jahre. Doch festlegen lässt sich ihre Musik nicht: Das neue Album der Band ist sehr viel
Jesu – Sun Kill Moon Album: „detto” - Song: “Beautiful You”
Ist das ein Song – Beautiful You: 14 Minuten Sehnsucht und Melancholie – ein Song für die Ewigkeit – zum Niederknieen. Wer macht so großartige Musik – Mark Kozelek aka Sun Kil Moon. Der Mann arbeitet mit seinem ganz eigenen Stil als Songwriter und dazu mehr Erzähler als Sänger. Ein wunderbarer Storyteller, der allerdings die ganze Aufmerksamkeit erfordert.
Auf seinem neuen Album "Jesu/ Sun Kil Moon" featured er jetzt den britischen Metal-Gitarristen Justin Broaderick, der in der Band Jesu spielt.
Und das ist schon eine faszinierende Koop – der Drone Metal Gitarrist Jesu trifft auf die minimalistisch arrangierten Songs von Sun Kil Moon.
Mark Kozelek alias Sun Kil Moon ist eines dieser "verkannten Genies". Seit den 90er Jahren ernten die Alben des Amerikaners begeisterte Kritiken, ohne dass sie sich großartig verkaufen würden. ", der letzte "Beautiful You" – es geht immer um die neue Liebe des Sängers. Und ganz am Ende kommt Kozelek zu einer Zwischenbilanz seines Lebens: 48 ist er jetzt, beide Eltern leben noch, er ist gesund und glücklich und genießt die schöne Musik, die er hört, während sie, die Schöne, neben ihm liegt… Ohne weiteren Kommentar – just listen to it and make Your own thoughts…….
Interpret: Isolation Berlin Album: „Und aus den Wolken tropft die Zeit” Song: “Produkt” und Song: “FahrWeg“
Meine Deutsch Pop CD des ersten Halbjahres. Längst hat man – zumindest bei uns geglaubt – das Genre seit tot oder schwer angeschlagen. Falsch. Einfach – dieses Album besorgen und anhören. Isolation Berlin sind eine junge Band, aber die Wahl-Berliner wissen eindeutig schon jetzt, was sie da tun. Die große Poesie kommt textlich von Mastermind Tobias Bamborschke.
Großartig, wie die Berliner Jungs dem deutschen Pop mit einer gewissen Naivität erst wieder großes Lebensgefühl und Begeisterung einflößen. Man pfeift einfach mal auf den sogenannten Zeitgeist – musikalisch wird wie Kraut und Rüber durcheinander zitiert – sei es Punk oder Chansos a la Hildegard Knef. Klar haben sie neben der Knef Element of Crime oder den großen Rio Reiser studiert – macht nix!
So geht man einfach frech an die Arbeit – das Ergebnis ist großartig!!!
Ohne Worte!! Just: R I P - wir alle vermissen Ihn
Interpret: Iggy Pop Album: „Post Pop Depression” Song: “Gardenia”
Der Mann ist nicht unterzukriegen – unkaputtbar sozusagen!!
Und jetzt das - eine neue Platte für den ultimativen Reality Check und zwar zwischen der Welt von heute und der einer 68-jährigen Rock ‘n’ Roll Legende.
Der Titel des Albums deutet auf etwas anderes hin – aber nein“! Keine Anzeichen von Depression – eher ganz das Gegenteil.
Josh Homme von den Queens Of The Stone Age hat ihm, durchtrainierten „Alten“ ihm bei der Produktion des Albums geholfen und schneidert Iggy ein state-of-the-art-Rock-Album auf den Leib, das genauso an Iggys Zeit in Berlin mit David Bowie erinnert, wie aber auch an den Ort, an dem sich Josh Homme am wohlsten fühlt: der Mojave Wüste.
Interpret: Andy Cooper Album: „Room to breath” Song: “Chasing the funk”
Anderes Genre – Oldschool Hip Hop! Ja so etwas gibt es noch in diesen Tagen und dann in dieser Qualität! Dazu braucht es Leute eines Formats wie Andy Cooper aus Long Beach, California.
Er war seinerzeit ein Mitbegründer der fröhlichen Hip Hop Oldschool Truppe „Ugly Duckling“. Nachdem er seit längerer Zeit einen schönen Blog betreibt und 16 Songs für ein Hollywood Musical geschrieben hat über den legendären Plattenladen „Dolphin’s Of Hollywood“ hat sich Andy Cooper nun an sein erstes Soloalbum gemacht.
Und der Funk Groove lebt – aber wie. Der Bass wummert wie selten und so verbinden sich ganz spielerisch alt und neu!
Mit viel Funk, Soul, und jeder Menge Samples hat er eine überzeugende Old School Hip Hop Platte aufgenommen. Very direct – very deep and very good!!
Das sind meine ersten Favoriten für das erste Halbjahr 2016 - wenn ich Dinge wie die obigen empfehle - dann weiß ich was ich tue!!